Eigentlich ist es nur ein Zufall, dass ausgerechnet diese Frauen der GNG Gemeinde in die "Radarfalle" geraten und hier öffentlich vorgestellt werden. Denn in diesem Beitrag geht es nicht um die Helden, die im Rampenlicht stehen, sondern um die unsichtbaren Heinzelmännchen dieser Welt.
Und davon gibt es ganz viele hier in der Gute Nachricht Gemeinde, in unserer Stadt und in der ganzen Welt. Menschen, die bereit sind mit ihren Gaben zu dienen, auch wenn es keiner sieht. Doch was treibt die Menschen an Gutes zu tun? Selbst dann, wenn es keiner bemerkt und die Arbeit weder mit Geld noch mit Anerkennung belohnt wird. Die Antwort ist sehr einfach - es ist die LIEBE! Die Umsetzung dagegen viel komplizierter, wie es mir der eigene Alltag täglich bestätigt. Und manchmal sind es ausgerechnet die unsicheren Zeiten wie diese, die einem neu die Augen für die Nächstenliebe öffnen.
Es ist Samstag der 14. März. Ein Tag, auf den die Frauen der GNG Gemeinde schon sehr lange warten und hin fiebern. Es ist das Frauenfrühstück, das auch unter den Gästen inzwischen zu einem beliebten Event geworden ist. Für 90 Gäste wurden liebevoll die Tische gedeckt, aufwendig dekoriert und mit viel Herzblut alles für Leib und Seele organisiert. Doch dann kommt etwas, womit niemand gerechnet hat - Corona. Den Frauen geht es emotional wie so vielen, die ähnliches diese Tage erleben. Die Veranstaltung wird abgesagt, was bleibt ist ein leerer Raum, der etwas ausspricht, was keiner laut zu sagen wagt: „Es war alles umsonst!“
Doch bleibt etwas sinnlos oder umsonst was aus Liebe geschieht? „ Es war alles umsonst“, dachten die Jünger von Jesus, als er zu Tode verurteilt wurde. Doch dann kam die Auferstehung!
Ich beobachte beim Abräumen das Deko-Team, das die unbenutzten Kerzen und Deko in die Kisten sortiert und die frischen Blumen zu kleinen Bündeln arrangiert. Es passiert etwas Ungeplantes, die Sträuße verlassen ihre ursprüngliche Bestimmung und machen sich kurzerhand auf den Weg in die Nachbarschaft und zu den älteren Menschen, die etwas Mut und Zuspruch brauchen.
Nichts ist „umsonst“, was mit Liebe geschieht! Nicht mal ein leerer Raum ohne Gäste. Wir spüren die Liebe an diesem Morgen ganz deutlich, die selbst beim Abräumen hilft und kräftig anpackt. Eine neue Atmosphäre der Verbundenheit durchflutet den Raum. Und da wird mir klar – die Liebe lässt sich nicht einsperren, isolieren oder eingrenzen. Sie braucht auch keine öffentlichen Veranstaltungen, um tätig zu werden. Die Liebe ist auch nicht auf eine Bühne angewiesen, um kraftvolle Worte auszusprechen und den Menschen Mut zu machen. Die Liebe ist die stärkste Waffe gegen Einsamkeit und sie ist auch die wirksamste Medizin gegen die Angst. Die Liebe vermehrt sich nicht durch Horten, sondern durch Geben. Die Reichweite dieser Liebe ist unendlich und überdauert jeden Tweet, jede Nachricht und jedes Ereignis auf dieser Welt. Denn die Liebe geht selbst ohne Zuschauer nicht Pleite. Die Liebe kündigt niemals Insolvenz an, selbst wenn alles zum Stillstand kommt. Die Liebe hat das exklusive Recht auf einen Ewigkeitsprädikat erworben. „Alles wird vergehen, nur die Liebe bleibt“ - 1 Kor. 13.
Immer wenn ich die Liebe so deutlich wie an diesem Morgen spüre, spüre ich Gott in mir. Vielleicht glauben ja viele Menschen nicht an einen Gott, weil in einer Welt ohne Liebe die Existenz Gottes nur schwer nachweisbar ist. Denn jedes noch so kleine Zeichen der Liebe ist ein Fingerabdruck Gottes in dieser Welt.
Die Menschen tarnen viele eigennützige und egoistische Motive unter dem Wort „Liebe“. In 1. Korinther 13 zeigt die Liebe ihr wahres Gesicht. Es ist ein einleuchtendes Ereignis, von der wahren Liebe Gottes ergriffen zu werden.
„Gott ist Liebe und wer in der Liebe bleibt, der bleibt in Gott und Gott in ihm“.
Was kann bitteschön einen Menschen, in dem Gott wohnt zerstören, töten oder isolieren? Und das einzige was mir dann Angst macht, ist, zu wenig davon zu haben. Täglich sehe ich mich beim Praktizieren der Liebe scheitern. Doch selbst wenn wir Menschen versagen, gibt es Hoffnung. Jesus opferte sein Leben aus Liebe für die Menschen. Und das soll umsonst gewesen sein? Keineswegs! Denn damit öffnete die Liebe eine Tür zu einer Dimension, deren Reichweite bis in den Himmel geht.
“Ich weiß, dass weder Tod noch Leben, weder Engel, noch Mächte, noch Gewalten, weder Gegenwärtiges noch Zukünftiges, weder Hohes noch Tiefes, noch eine andere Kreatur uns scheiden kann von der Liebe Gottes.“ - Römer 8:38-39
Danke an alle Menschen die an die ewige Kraft der Liebe glauben und nicht müde werden Gutes zu tun!